Samstag, 7. April 2012

8.Etappe: Kiedrich-Wiesbaden: 34,7km/760Hm

Geschafft!!! Ich bin doch tatsächlich in Wiesbaden angekommen.(Der Gunter natürlich auch:-) ) Irgendwie ein komisches Gefühl, dass dieses Laufabenteuer hier enden sollte! Ich denke, das muss sich jetzt erstmal setzen. Die Osterfeiertage kommen mir da sehr gelegen. Auf unserer letzten Etappe wurden wir nochmals kräftig vom Lauftreff Kiedrich und der Ute, die extra tags zuvor anreiste, unterstützt. Auch ein blinder Läufer mit seinem Begleiter waren mit von der Partie. Es war gar nicht so richtig klar, wer von beiden der Blinde sein sollte. Die Kiedricher bereiteten uns in Schlangenbad einen tollen Verpflegungspunkt und begleiteten uns bis ins Ziel am Wiesbadener Schloss. Ganz langsam wurden die letzten km miteinander bestritten, damit auch die Teilnehmer, die mit Zipperleins zu kämpfen hatten, ankamen. Im Vergleich zu den vorhergegangen Etappen, war dieser Tag fast "langweilig". Ich meine das jetzt nicht negativ!! Vorbei war es mit den spektakulären Aussichten. Die Wege waren sanft zu laufen, keine aus der Puste bringenden Anstiege mehr. Hauptsächlich durch Reblandschaften führte uns der Weg nach Wiesbaden. Am Schloss angekommen, wusste ich gar nicht, was los war, als Nicola mir als Erste ihre Glückwünsche aussprach. Hier endet offiziell der Rheinsteig. Von hier aus liefen wir noch 8 km durchs schöne Wiesbaden. Mitten durchs Spielkasino bis zur Therme, wo unser Gepäck deponiert wurde. Die Stadt Wiesbaden schickte auch einen Repräsentantin der Stadt, die einen Scheck für die gute Sache überreichte. Auch mit alkoholfreiem Bier und Häppchen geizten die Gastgeber nicht. Wir genossen das warme Thermalbad und wenig später verabschiedeten sich die Teilnehmer dieses Events ganz herzlich voneinander. Eins ist gewiss, man sieht sich wieder!
Am Bahnhof angekommen warteten die Familie und ein Begrüßungskomitee der ASG auf uns Krieger. So eine schöne Überraschung!!! Vielen Dank an alle, die mich und den Terrier damit überraschten und auch an diejenigen, die gedanklich mit uns gegangen sind.
Und noch was....
...ich werd's wieder tun😁

Donnerstag, 5. April 2012

7.Etappe: Assmannshausen/Rüdesheim-Kiedrich, 34,7km/1098Hm

Jetzt kommen wir langsam der Ziellinie näher. Die liebe Ute ist heute Mittag angekommen und wird uns morgen die letzten 35km unterstützen. Juhu!!!
Die Landschaft verändert sich jetzt doch zusehends. Vorbei ist es jetzt mit den steilen Anstiegen. Die langsam geschwungenen Wege führten uns durch Reblandschaften und Wiesen und durch ruhige Waldstücke. Der Rhein liegt jetzt nicht mehr so nah. An einem Waldrastplatz wartete heute der Ronald wieder einmal mit einem voll gedeckten Tisch auf die Läuferschar. Zuvor mussten wir jedoch durch die Zauberhöhle. Ein Graf hielt diese Überraschung für seine Gäste bereit. Ein Gang führt ca. 60m in wilden Windungen durch die Dunkelheit, bevor sie in einen Rundbau endet. Früher konnte man durch die Anordnung der Fenster wohl auf drei Burgen sehen. Ich konnte keine erkennen. Und mulmig wars mir auch in der Dunkelheit.
Viel schöner fand ich das Schloss Vollrads, ein Weingut der Region. Wunderschön! Wären wir dem Etappenziel näher gewesen, hätte ich gerne ein Viertele getrunken in dieser Kulisse. Stattdessen wurde fleißig weitergelaufen, bis wir Kiedrich erreichten. Dazwischen gab's schon auch noch die ein oder anderte Verschnaufpause. Frisch geduscht arrangierten anschließend der Lauftreff von Kiedrich ein Programm für uns, indem sie uns ihre Jugendarbeit präsentierten. Das ist schon sehr beeindruckend was hier auf die Beine gestellt wird. So war es such nicht verwunderlich, dass sie beim Auftritt im Rathaus einen Spendenscheck über 600€ überreichten. Tolles Engagement. Das Abendessen, was ebenso von den Kiedrichern organisiert wurde schmeckte lecker und so können wir morgen in den Endspurt unseres Laufabenteuers gehen.
Morgen Abend habt ihr mich dann wieder :-)

Mittwoch, 4. April 2012

6.Etappe: Loreley-Rüdesheim/Assmannshausen: 47,6km/1418Hm

Erst mal vorweg, damit die Löwen Futter kriegen: mein linkes Schienbein hatte sich heute Abend zu Wort gemeldet- mit einem kleinen Schmerz. Kein Wunder! Als ich meine Laufschuhe, bzw. Socken heute Mittag nach überstandener Etappe auszog, sprang mir gleich eine kirschgroße Blase ins Auge. Die letzten km nahm ich deswegen eine Schonhaltung ein und das ist auch der Grund, warum jetzt das Schienbein weh tut. Nicht schlimm, aber unterschwellig. Hab ich's nicht gleich gesagt!!! Das ist einfach eine Zumutung für den Körper!!!
Spaß beiseite, die Blase ist aufgestochen und somit entleert, das Blasenpflaster wird schon halten, was es verspricht :-)) und außerdem kommt morgen die liebe Ute, die wird schon nach dem Rechten sehen. Die Physio wird schon von anderen Teilnehmern heiß ersehnt und kann sich auf eine Mannschaft voll Lädierten seelisch und moralisch vorbereiten:-)) hab keine Angst Ute ist nur ein kleiner Spaß!!
Mit dem Wetter hatten wir, wie die letzten Tage sehr viel Glück. Es war trocken und die Temperaturen Ideal zum Laufen. Pünktlich wie immer erklang Rolfs Trötte, und ein Pulk von 30+4 Laufwütigen setzte sich im Gänsemarsch in Bewegung. Die dazugekommenen Läufer kamen vom Laufteam Kidrich. Für zwei von Ihnen sollte diese Etappe auch etwas ganz besonderes werden. Den ersten Marathon nämlich. Das besonderer dabei: sie mussten noch was mit drauf legen. Und so stand eine Abordnung bei km 42,2 auf der imaginären Ziellinie, für die ein hochgehaltener Ast herhalten musste. Fast wie das Brandenburger Tor, nur viel persönlicher. Doch was gab's sonst noch so?
Wieder einmal führten uns wunderbare Wege und Trails, mit tollen Ausblicken unserm Ziel Assmannshausen näher. Und wie die Tage zuvor wurden wir nicht müde, die Aussichten auf das Rheintal zu genießen. 60 Burgen auf 120km, das ist schon eine besondere Sache! Habt ihr die Bilder von den vielen Burgen und Schlössern schon leid?
Heute bekommt ihr zusätzlich noch Bilder von Kaub zu sehen. Einem kleinen Örtchen, direkt am Wasser. Die vielen Markierungen an den Häusern und Brücken lassen erahnen, was für eine Macht der Vater Rhein haben kann. Wir erleben ihn von seiner friedlichen Seite.
Unsere Wege führten auch an ehemaligen Hängen vorbei, an denen sicherlich früher auch Wein angebaut wurde. Diese Hänge sind so steil, kein Wunder, dass diese Arbeit keiner verrichten will, hier kommt man mit keinen Geräten hin. Und so sehen manche Hänge schon auch traurig aus.
Und noch mal was ganz anderes, weil's mir Grade in den Sinn kommt: der Gunter prahlt ja schon etwas damit, wie sehr er mit dem Waschtag beschäftigt sei. Schaut auch ruhig die Bilder:-) an. Sauber und rein ist anders.;-)
Heute wurde mal ein Bild von den Ortenauer Jungen und Mädels geschossen. Und ich durfte mit drauf, schnief. Back to the roots!!!
Isch des nid scheen? Außerdem schicke ich euch heute noch ein paar Bilder, von der Pflegestation. Das sind die Leutchen, die sich bei jeder Gelegenheit Salben auf die schmerzenden Glieder schmieren. Ihr seht, Ultraläufer sind auch nur Menschen. Das Hotel, in dem wir heute abgestiegen sind, begrüßte uns mit Kaffee und Birnen-Schokokuchen. Und heute haben zur Abwechslung ALLE mit warmen Wasser geduscht, was nicht immer gewährleistet ist. Wenn plötzlich 30 Mannen (und Frauen) das Hotel in Beschlag nehmen, und gleichzeitig duschen wollen, ist das auch kein Wunder dass irgendwann das warme Wasser knapp wird. Ihr kennt das ja von den Volksläufen. Nach dem Abendessen gab's heute einen offiziellen Teil, bei dem der Spendenscheck von 7000 € überreicht wurde. Applaus!!! Eine Mutter mit Ihrem betroffenen Duchene-Kind nahm diesen stellvertretend dankend an.
Außerdem durften auch wir Läufer ein Tütchen voller Geschenke in Empfang nehmen, die uns an dieses Erlebnis noch lange erinnern werden.
Morgen gehts weiter.




Dienstag, 3. April 2012

5.Etappe: Filsen-Loreley: 36,3km/1415Hm

Heute stand unsere mittlerweile schon 5. Etappe an. Ich vermisste schon fast ein morgendliches Geburtstagsständchen zu trällern. Der Mensch wird so schnell zum Gewohnheitstier! Die Geschäffigkeit beim zusammenpacken der 7-Sachen ist mittlerweile komplett verschwunden. Ganz routiniert packe ich meinen Verpflegungsrucksack und muss auch nicht mehr befürchten, etwas zu vergessen. Auch die K-Frage macht mir kein Kopfzerbrechen mehr. Ich kenne mich aus in meinem Rucksack und meinem Koffer, aus dem ich seit ein paar Tagen nun lebe. Alles ist optimiert. Somit fing das Frühstück locker und entspannt an. Und gestärkt konnte es dann auch losgehen.
Leute, ist Deutschland so schön. Sowas siehste natürlich nicht, wenn du mit dem Auto durch diese wunderschöne Landschaft bretterst!
Unsere Etappen führten uns heute wieder an unglaublich schöne Aussichtspunkte. Ausblicke auf Schlösser und Burgen wie Burg Katz und Burg Maus, auf den sich windenden Rhein und durch eine unglaublich schöne Landschaft. Manchmal führen uns breite Wiesenwege, dann wieder schmale Pfädchen zu diesen zauberhaften Ausblicken. Die Steigungen sind manchmal heftig, was man aber gerne in Kauf nimmt, weiß man doch, man wird dafür entschädigt. Natürlich müssen wir uns zwischendurch stärken. Das darf dann auch mal ein Eierlikörchen sein. Das gibt auch Kraft:-) Unsere größe Rast hatten wir heute im Saustall. Eine Wirtschaft mit einer speziellen Geschichte. Die Wirtin versprach, ihr Lokal umzubenennen, wenn sie ein Ferkel geschenkt bekäme. Und so zieren heute unzählige Schweinchen in allen Größen, Formen und Materialien dieses Lokal. Die Gemüsesuppe, die uns dort serviert wurde gab Kraft für die letzten Auf -und Abstiege. Über einen weiteren Steig und unzähligen Hügel erreichten wir unser heutiges Etappenziel. Nach dem Duschen marschierten wir runter bis zur Loreley, wo wir von der Loreley begrüßt wurden. (So was wie bei uns die Weinkönigin). Frau Grassmann brachte uns die Geschichte der Loreley nahe und nach dieser Exkursion gab's das heiß ersehnte Abendessen. Das war's für heute, gute Nacht ihr Lieben.
Das Leben ist schön!!!
Schaut auch mal Marathon4you.de
da steht mittlerweile auch ein professioneller Bericht mit ganz vielen Bildern drin.( Unter den Laufberichten schauen :Rheinsteiglauf).